Heilbronner Torhaus

Aktuelle Ausstellung:

Spielsachen aus der Vergangenheit

17.12.2023 / 07.01.2024 sowie jeden 3.Sonntag  Januar - April 2024 Spielsachen aus der Vergangenheit Sammler und Liebhaber nostalgischer Raritäten warten wie jedes Jahr auf dieEröffnung der Spielsachen-Ausstellung im Heilbronner Torhaus. Für kurze Zeit werden diese...

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Torhaus-Geschichte

Geschichte zur Torhausanlage und Stadtmauer

1758 – 1763 wurde eine Stadtmauer unter Herzog Carl Eugen erbaut, als Ersatz für den von Herzog Eberhard Ludwig errichteten Palisadenzaun. Als Eingang zur Stadt wurden 7 Torhäuser mit Anlagen erstellt.

1802 ließ der Kurfürst Friedrich , später König Friedrich 1., ein neues Torhaus, das Heilbronner Torhaus bauen. Dies war ebenerdig und mit Blech abgedeckt, ein Vordach auf vier Pfosten diente als Unterstand, der Grundriss war quadratisch. Länge einer Außenwand 6,90 m. Das Erdgeschoss teilte sich in ein beheizbares Zimmer mit zwei halbrunden Fenstern, in eine Kammer mit einem halbrunden Fenster, in einen Einheizwinkel mit einem vergitterten Fenster, sowie einem „Abtritt“, jeweils mit einer Tür. Ein Keller wurde nicht erwähnt. Das Torhaus war ein reines Wachhaus ohne Wohnmöglichkeit, mit Bewachung durch Militär. 

1817 wurden die Militärwachen abgezogen und das Torhaus ging in den Besitz der Stadt Ludwigsburg über. Da keine Wohnmöglichkeit für den jetzt zuständigen Torhauswart bestand, beschloss der Gemeinderat 1820 eine Erweiterung mit dem ersten Stockwerk. 1824 wurde gebaut, mit Erweiterung nach Osten um 2 m, um die Treppe in das Obergeschoss unterzubringen. Der Vorbau wurde in seiner heutigen Form gestaltet. Der Kellereinbau erfolgte gleichzeitig. Verschiedene Renovierungen und Umbauten waren in den Jahrzehnten zwangsläufig die Folge.

Von Beginn an bis 1912 wurde das sog „Pflastergeld“ kassiert, z.B. 12 Pfennig pro Auto, mit verschiedenen Tarifen.

1930 erfolgte der Anbau einer Tankstelle, dazu wurden die Fenster und Türöffnungen an der Ostseite im Erdgeschoss geschlossen.  Im Übergabeprotokoll aus 1817 steht zur Toranlage:

„Zwei hölzerne, schwarzgestrichene Flügel, mit zwei hölzernen Torpfosten, vier steinernen Pfeilern mit Trophäen, zwei davon mit goldenen Kronen, zwischen den Pfeilern auf einem Fußsockel schwarzgestrichene Staketenzäune.“

Ein noch bestehendes Relikt – ein Pfeiler an der Stelle des Bietigheimer Torhauses – ist unweit zu erkennen.

1888 wurden bedingt durch Verkehrsprobleme(!) und Baufälligkeit die beiden inneren Pfeiler abgebrochen und die besser erhaltene Trophäe des östlichen Pfeilers ans ehemalige Bietigheimer Torhaus versetzt. Sie dient als Erinnerung an das abgegangene Tor. Die beiden restlichen Pfeiler wurden 1903 entfernt.

Vor dem Torhaus befand sich ein Brunnen. Der Verkehr wurde um das Tor geleitet.

1926 wurden Bäume gefällt, der Brunnen näher zum Torhaus versetzt, sodass der dichter werdende Verkehr in / einem großzügigen Bogen jetzt vor dem Torhaus abbiegen konnte. Im Rahmen des Umbaus der Bundesstrasse 27 wurden 1969 die Tankstelle und der Brunnen abgebrochen. Aus Geldmangel wird wohl keine weitere Verwendung möglich sein, die Lagerung ist auf dem Bauhof in Neckarweihingen hoffentlich sicher gestellt. Vielleicht lässt ein Mäzen oder die Stadtverwaltung die Brunnenanlage wieder Instand setzen und beim Torhaus aufstellen.

Bis 2003 waren im Erdgeschoss die Städtischen Verkehrsrechner, im Obergeschoss die Vereinsräume der Eritreischen Gemeinde untergebracht.

Das in der Nähe befindliche Bietigheimer Torhaus wurde 1810 auf Befehl König Friedrichs 1. geschlossen, d.h. vollständig abgebrochen und die Stadtmauer zugemauert.

Die Bietigheimer Strasse wurde innerhalb der Stadtmauer zur Sackgasse, die Umgebung des Tores verödete vollständig. Die Grundstückpreise fielen drastisch. Wirtsleute und „Vorspanndienste“ am unteren Ende der Bietigheimer Strasse waren ruiniert. 30 Familien verloren Hab und Gut. Alle Proteste hatten erst 1816 Erfolg, denn eine Woche nach dem Ableben König Friedrich 1. genehmigte König Wilhelm 1. die Wiedereröffnung des Tores.

Über das Torhaus

 

Nach dem Willen des beauftragten Architekten Michael Schelle aus Ludwigsburg, in Zusammenarbeit mit dem Städt. Hochbauamt, Frau Beatrice Soltys, dem Denkmalschutz, dem Städt. Museum mit Frau Dr. Andrea Fix, gelang es, mit vielen Handwerkern, denn fast jedes moderne Gewerk ist vertreten, in enormer Freiwilligen-Leistung der Vereinsmitglieder (mit über 550 Stunden Arbeitszeit), das Haus zu dem zu machen, wie es sich Ihnen heute präsentiert.

Im Parterre wurden etwas eigenwillige, aber aus statischen Gründen notwendige, sichtbare Eisenträger und runden Stützen, mit 2 anthrazitfarbenen, glatten Sichtbetonwänden, mit Knöpfen, eingebaut. Der Charakter eines „Kuhstalls“ wurde an der Decke mit teilweise alten Balkenstücken erhalten. Historisches und Modeme gelungen vereint. Muschelkalkfliesen vermitteln dem Raum eine angenehme Atmosphäre. Die schräg und ungleich verlaufenden Fensteröffnungen, lassen die massive Mauerdicke erkennen. Erneuert wurden, mit nachgearbeiteten neuen Beschlägen und dem Lärmschutz entgegenwirkend, die Fensterflügel selbst. Eine kleine moderne Einbauküche und die nötigen Sanitäranlagen runden das Gesamtbild für die Nutzung des Bürgervereins ab.

Ein neuer, einzubauender Treppenaufgang war erforderlich, welcher sich mit dem hellen Holz einen vorteilhaften Übergang zum dunkel eingefassten Parkettboden oben, einem Fries, verschafft. Farben und Formen (Hohlkehlen, breite Holzsockel u. Türeinfassungen) sind dem Stil des Hauses angepasst. Sämtliche Ausstellungsstücke über „das alte Handwerk“, wurden mit den von der Stadt Ludwigsburg zur Verfügung gestellten Vitrinen bestückt. Viele Teile sind private und Firmen-Leihgaben. Die Realisierung wurde ausschließlich von Vereinsmitgliedern unter Mithilfe des Städt. Museums umgesetzt.

Um das Torhaus wurde die gesamte Fläche etwas tiefer gelegt und mit neuen Pflastersteinen versehen. Die nach außen steigenden Flächen, hin zum Strassenniveau, sind stellenweise mit einer Natursteinmauer bzw. Treppenstufen begrenzt. Die übrigen Flächen sind eingesät, bepflanzt und werden sich rasch den übrigen Geländeformen anpassen.

Rückblick

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Anfahrt

Hausadresse Torhaus

Heilbronner Torhaus
Schlossstraße 52
71634 Ludwigsburg

Bahnhof
Ludwigsburg (1,6 km)
Favoritepark (1,8 km)

Bushaltestelle
Ludw. Schloss Favorite (210 m)
Linien 421 / 427 / 430

Parkdeck Walckerpark (350m)
Bietigheimer Str. 17, 71634 Ludwigsburg

Parkhaus im Marstall (500m)
Bietigheimer Str., 71634 Ludwigsburg