1716 – 1816 – 1916 – drei bedeutende Jahreszahlen für die Geschichte Ludwigsburgs, die auch für die Untere Stadt prägend waren.

1716
Am 18. März wurde das Infanterie Regiment „Alt Württemberg“ gegründet. Im Mai machte es sich über Ulm auf den Weg nach Belgrad, um bei Peterwardein seine Feuertaufe gegen die Türken zu erhalten. Nach Rückkehr aus dem Felde war es künftig in Ludwigsburg stationiert.

1816
König Friederich I stirbt und das Volk ist selbst mit militärischer Gewalt nur schwer vom Feiern abzuhalten. König Wilhelm I übernimmt die Regierungsgeschäfte des stark verschuldeten Württembergs und verlegt den Hof nach Stuttgart. Um Ludwigsburg, die dritte Hauptstadt, nicht in der Unbedeutsamkeit versinken zu lassen, sollte Ludwigsburg zum größten Waffenplatz des Königsreiches werden.

Aber ein noch einschneidenderes Ereignis sollte das Jahr 1816 bringen: Der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien verdunkelte die Sonne und sorgte für „Das Jahr ohne Sommer“. Mißernten und große Hungersnot waren die Folgen. König Wilhelm I heiratete die Zarentochter Katharina und konnte aufgrund dieser Verbindung durch russische Getreideimporte (Russland war nicht betroffen) die Not lindern.

Die Gründung eines landwirtschaflichen Vereins mit landwirtschaftlichen Wettbewerben und einem Fest war die Gründung des Cannstatter Volksfests.

1916
Der Weltkrieg war in vollem Gange und auch die Ludwigsburger Regimenter hatten bereits einen hohen Blutzoll bezahlt, als im Februar 1916 die oberste deutsche Heeresleitung einen der schwachsinnigsten Entscheidungen traf: den Angriff auf Verdun. Circa 350.000 Tote und nochmals circa 600.000 Verwundete und Vermisste.
Um diesen Irrsinn zu beenden, begannen die Franzosen im Juni 1916 mit der Schlacht an der Somme – mit noch höheren Verlusten.

Diese Ereignisse haben letztlich auch auf die Untere Stadt ihre Schatten geworfen.

Eine militärgeschichtliche Ausstellung des Bürgervereins der Unteren Stadt.
Sämtliche Exponate sind Leihgaben aus Privatbesitz von Mitgliedern sowie Freunden des Vereins, die zum Teil noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden.